Unendlichkeit der Primzahlen

Eine Primzahl ist eine natürliche Zahl, deren einzige Teiler 1 und die Zahl selbst sind. So sind beispielsweise 2, 3, 5, 7, 11 und so weiter die ersten fünf Primzahlen. Der folgende Beweis soll nun darlegen, dass diese Folge der Primzahlen unendlich fortgesetzt werden kann. Er verwendet Algebra und ist in meinen Augen besonders schön und elegant.

Beweis

Wir wollen einen Widerspruchsbeweis führen, und nehmen daher an, dass es eine größte Primzahl gibt - sie sei mit pp bezeichnet. Zu pp betrachten wir jetzt die Zahl 2p12^p - 1. Man nennt diese Zahl auch Mersenne-Zahl.

Offenbar ist 2p12^p - 1 größer als pp, also hat sie einen Primteiler q<pq < p. Das qq die Zahl 2p12^p - 1 teilt ist äquivalent zu der Aussage

2p1modq2^p \equiv 1 \mod q

Nun kommt die Algebra ins Spiel: Wir betrachten die zyklische multiplikative Gruppe G:=Zq{0}G := \mathbb{Z}_q \setminus \{0\}. Offenbar hat die 22 in GG die Ordnung pp. Die Gruppe hat nach Definition gerade q1q - 1 Elemente, und jetzt schlägt die Klappe zu: Nach dem Satz von Lagrange teilt die Ordnung jedes Elements die Gruppengröße. In unserem Fall also

pq1p | q - 1

Damit folgt jedoch p<qp < q.

Wir hatten qq als Primzahl angenommen, und konnten zeigen, dass sie echt größer als pp ist. Dies ist der Widerspruch zur Voraussetzung, dass pp die größte Primzahl ist. Es gibt also beliebig große Primzahlen, und somit folgt, dass die Menge der Primzahlen unendlich groß sein muss. \square

Literatur

[1] Martin Aigner, Günther M. Ziegler, Das BUCH der Beweise, Springer-Verlag 2002